Busschule der fünften Klassen (17. und 18.01.2023)
Auch richtiges Busfahren will gelernt sein! Das erfuhren die Fünftklässler am Morgen des 17. und 18. Januar, als Michael Hermann sie in seinem Bus begrüßte. Schon beim Einsteigen kann man viel falschmachen, indem man den Bus durch die hintere statt die vordere Tür betritt oder aber nicht wartet, bis die Fahrgäste ausgestiegen sind!
Gemeinsam mit Hermann, der seit 18 Jahren als Busfahrer beim BRN tätig ist, besprachen die Schüler weitere Höflichkeitsregeln, entschlüsselten wichtige Abkürzungen und erhielten gleichzeitig hilfreiche Tipps zum Lesen eines Fahrplans. Am Ende hatte jeder etwas dazugelernt, beispielsweise, dass sich hinter der „Wabe 124“ die Stadt Schwetzingen verbirgt und „PS2“ nicht etwa auf eine Spielkonsole verweist, sondern die „Preisstufe 2“ angibt! Dann rückte der Bus selber in den Vordergrund: Was unterscheidet einen Linienbus von einem Reisebus? Warum sind die hinteren Sitze so stark erhöht? Was passiert, wenn ich in der Tür eingeklemmt werden? Und wie kommt ein Rollstuhlfahrer in den Bus? Michael Hermann beantwortete all diese Fragen nicht einfach nur, sondern demonstrierte alles anschaulich. Sein Praktikant Maximilian Letzelter unterstützte ihn dabei tatkräftig, aber auch die Jugendlichen selber durften vieles ausprobieren, indem sie beispielsweise untersuchten, ob es einen Unterschied macht, wenn sie ihren Rucksack als stehende Fahrgäste auf dem Rücken tragen oder absetzen. Das Ergebnis war eindeutig: Zehn statt vorher fünf Menschen hatten bequem Platz in der Mitte des Busses, als schließlich alle ihr sperriges Gepäck zwischen den Füßen abgestellt hatten! Dass eine solche Rücksichtnahme auch noch andere Vorteile hat, erfuhr eine kleinere Schülerin am eigenen Leib, konnte sie doch nun entspannt aus dem Fenster gucken, statt – wie zuvor – befürchten zu müssen, den Rucksack der größer gewachsenen Klassenkameradin an den Kopf zu bekommen!
Den Blick zu schärfen für gefährliche Situationen, darum ging es auch, als Hermann die eine Hälfte der Klasse im toten Winkel des Busses verschwinden ließ, während die andere Hälfte vom Führerhaus aus mithilfe diverser Seiten- und Rückspiegel auf die Suche nach den Kameraden ging – natürlich vergeblich! Dann wurde getauscht, so dass jeder Schüler einmal auf dem Platz des Fahrers sitzen durfte.
Beim nächsten Programmpunkt war es wieder Hermann selbst, der vorne Platz nahm: Bei „nur“ 20 km/h wurde die kurze Fahrt abrupt durch eine Vollbremsung beendet – die auf dem Boden gelagerten schweren Kisten und Rucksäcke wurden dennoch durch den ganzen Bus geschleudert! Kaum vorstellbar, was passiert wäre, wenn man einfach nur so im Bus gestanden hätte, ohne sich festzuhalten!
Mit Sicherheit wirken all diese Erfahrungen noch lange nach und sorgen für einen wachsameren Umgang mit Verkehrsmitteln aller Art.
Vielen Dank an Herrn Hermann und Herrn Letzelter, die mit viel Fachwissen, Humor und Geduld auf die Schüler eingingen und ihnen 90 abwechslungsreiche, interessante Minuten bescherten!
PuC